Die Lautstärke dieses Gewitters in unmittelbarer Nachbarschaft des Bergdoktor-Hauses, wird mir immer in Erinnerung bleiben. Auch das Design des Blitzes begeistert mich seitdem immer wieder. Es war seit ewigen Zeiten der erste Urlaub, den wir als Ehepaar Anfang August 2008 in Ellmau (Tirol) ohne Kinder gemacht haben. Tage zuvor hatte ich zudem meine Platzreife (den „Führerschein“ für Golfer) gemacht und gehöre seit dem zu den „Süchtigen“. Verstehe es, wer will (oder kann). In der Konsequenz führte das zu einer beruflichen Veränderung, die bis heute zur guten Laune vieler Menschen beiträgt, für die wir Golfturniere organisieren, die über den Sport hinaus auch Tiefgang bieten, weil wir Golf, Gott und die Welt verknüpfen. – Eine wirklich spannende Zeit des Umbruchs erlebten wir damals. Ein echtes Donnerwetter im positiven Sinn.
Ich stellte mein Stativ in jener Nacht samt Kamera auf den Balkon unseres Hotelzimmers. Immer wieder belichtete ich für etliche Sekunden und hoffte, dass am Ende etwas Brauchbares herauskäme. Leider habe ich weder die Originaldatei von damals noch erinnere ich mich, welche Digitalkamera ich seinerzeit überhaupt dabei hatte. Leider.
Nur dieses Bild hat überlebt und gehört seitdem zu meinen persönlichen Favoriten. Es gibt zweifelsohne unzählige imposante Bilder von Gewittern in den Tiefen des Internets. Wie bei allen anderen „Gemälden“, die uns die Natur malt, ist es einfach ein Geschenk, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und solch unvergessliche Momente im Bild festhalten kann.
Beim Anblick dieses Blitzes wird mir einmal mehr bewusst, dass es einen Künstler, einen – auf Neudeutsch – Creator gibt, dessen Größe, Fantasie und Portfolio ein schier unendlicher Fundus an Kreativität zugrunde liegt. Diese schier unvorstellbare „Schaffenskraft“ wäre von allen Digital Creators der Welt dennoch niemals zu fassen oder darstellbar. Allerdings verdient das, was viele dieser „Digital Creators“ in Fotos oder Videos mit der Welt von der Schöpfung teilen, den Hashtag #wenndermeistermalermalt.
Unabhängig davon, ob man an einen Schöpfer glauben mag oder nicht, kann ich mir vorstellen, dass dieser Blitz in so manchem Zuhause ein Blickfang wäre, der Besucher zum Innehalten zwingt, zum Staunen einlädt und vielleicht neu dankbar macht, dass wir als Menschen das Vorrecht haben, in diesem riesigen Universum zu denen zu gehören, die die Schönheit desselben überhaupt erfassen können. Was das mit uns macht und wir mit dem Staunen über diese Schönheit, muss sich jeder selbst beantworten.